Räume der Imagination. Südostasiens Literatur im (Kon)text

15. Oktober, 20 Uhr

 

 

 

Afrizal Malna: Sprache und Macht

 

ReferentInnen: Afrizal Malna, Anett Keller, Franziska Blum

 

Ypsilon Buchhandlung & Café, Berger Straße 18, Frankfurt a. M.

 

Literatur wird geprägt von ihrem gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Kontext und

gestaltet diesen gleichermaßen – ob innerhalb nationaler Grenzen oder auf globaler Ebene. Sprache

wirkt dabei gleichermaßen beherrschend und realitätsstiftend. Ein Spannungsverhältnis, das die

Frage aufwirft, wie sich literarische Texte ohne die beherrschende Sprache schreiben lassen.

Der indonesische Autor Afrizal Malna erkundet in Lesung und Gespräch die Grenzen und

Möglichkeiten des Schreibens mit dem Körper. Er ist ein Zweifler an der Sprache, der diese

zugleich zu seiner stärksten Waffe macht. Seine Gedichte sind (sprach)kritisch; mit

philosophischem Witz, politischer Empörung und körperlicher Sinnlichkeit entfalten sie ihre

Wirkung nicht zuletzt in der Aufführungspraxis.

Im Mittelpunkt des Abends steht die indonesische Literatur, deren Entstehungsbedingungen und

Rezeption, deren gesellschaftliche Rolle und Begrenzung durch Sprache und politisches System.

Darüber hinaus werfen wir den Blick auf literarische (Kon)texte Südostasiens: in Lesungen von

Kurzgeschichten und Lyrik aus Kambodscha, Myanmar und Vietnam, übersetzt für die Zeitschrift

südostasien „Räume der Imagination“ und Buchempfehlungen. Auch hier steht das Verhältnis von

Literatur und Macht im Fokus und nicht zuletzt die Frage, welchen Stellenwert südostasiatische

Literatur in Deutschland hat oder haben könnte.

 

 

Afrizal Malna: Der 1957 geborene Dichter, Performance-Künstler und studierte Philosoph Afrizal

Malna lebt in Jakarta. 2014 war Malna Gast im Berliner Künstlerprogramm des Deutschen

Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

 

Südostasien Informationsstelle: Seit 1984 gibt es die Informationsstelle und ihre vierteljährlich

erscheinende Zeitschrift „südostasien“. Seit 1995 ist die Informationsstelle Mitglied im

Gemeinschaftsprojekt Stiftung Asienhaus. „südostasien“ vermittelt Hintergrundwissen über die

politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Situation. Die Menschen aus der

Region Südostasien, die sich gemeinsam für gerechtere, freiere und menschenwürdigere

Lebensbedingungen einsetzen, stehen dabei im Mittelpunkt.

 

Die Journalistin Anett Keller und die

Literaturwissenschaftlerin Franziska Blum sind Mitglieder der Südostasien Informationsstelle.

 

Die Veranstaltungen werden unterstützt durch Brot für die Welt - Evangelischer

Entwicklungsdienst, Misereor, Katholischer Fonds, BMZ