Do 5. Oktober 17 um 20:30 Uhr
Erst Sex - dann Krieg - geschichten - gedichte - geräusche
mit Doris Lerche und Günter Bozem
Mit leichter Hand und düsterem Witz skizziert Doris Lerche die Minenfelder der Liebe und des Krieges - musikalisch kommentiert durch den Perkussionisten Günter Bozem.
Sex
Doris Lerches Frauen und Männer sind keine rasanten Lover, keine perfekten Geliebten - es sind Verschämte, Bedürftige, Enttäuschte, die sich als bindungsängstliche Singles oder gelangweilte Ehepartner durch ihr bescheidenes Liebesleben hangeln.
Mal einfühlsam, mal sarkastisch schildert die Autorin, wie ihre Figuren mit Bravour verhindern, was sie sich am sehnlichsten wünschen oder wie sie von plötzlicher Leidenschaft überrascht werden - wo sie es am wenigsten erwarten.
In Doris Lerches Geschichten und Gedichten geht es um die Angst vor Nähe und die rastlose Suche nach dem Glück.
Krieg
Unverarbeitete Traumata vererben sich weiter.
In nüchterner Prosa und bösen Versen berichtet Doris Lerche vom Krieg und was er mit uns macht.
Es geht um eine Familie, die scheinbar den Krieg ohne allzu großen Schaden überstanden hat. Die seelischen Beschädigungen zeigen sich erst allmählich - und die sind einschneidender als der materielle Schaden.
In ihren knappen Prosatexten, ihren anti-rhythmischen Versen und ihren rauhen Collagen zeigt Doris Lerche mit beiläufiger Nonchalance:
Das Lieben wie das Töten, das Lustvolle wie das Bestialische - alles findet in der Welt der Menschen statt. Alles findet in uns statt.
Kurztexte aus:
"Damit ich dich besser küssen kann", Konkursbuch Verlag
Gedichte aus:
"erst sex - dann krieg" , Groteske Poesie, Größenwahn Verlag 2016, Frankfurt/M.
und Auszüge aus einem noch unveröffentlichtem Roman