Eckhard Henscheid im Gespräch mit dem Literturkritiker Gustav Seibt
Freitag, 11. April um 20:30 Uhr
Obwohl sie nie offiziell gegründet wurde, existiert die Neue Frankfurter Schule seit April 1961, als die Nullnummer der Zeitschrift Pardon erschien. Manch einer fragt sich, wie die Neue Frankfurter Schule zu ihrem Namen kam. Eckhard Henscheid zieht in seinem Aufsatz „Frankfurts magisches Dreieck“ Verbindungslinien zwischen der Frankfurter Schule mit ihren Philosophen der Kritischen Theorie, den Kickern der Frankfurter Eintracht und den Komik-Kadern der Neuen Frankfurter Schule.
„Denn zwar handelt es sich bei der alten Frankfurter Schule um ostentativ seriöse und meist professorale Herrschaften schwergewichtigen Gehalts; indessen die Frankfurter Neue Schule eher mit dem Leichten, Spielerischen, nicht partout Wissenschaftlichen zu tun hat.“
Eine in Frankfurt lebende und operierende Zeichner- und Autorengruppe, fand sich in der Gründung des Satireblattes Pardon zusammen, die ab 1976 in die Entstehung des Journals Titanic, mit Sitz in Frankfurt, mündete.
Es handelte es sich dabei um die Zeichner und Autoren F.W. Bernstein, Bernd Eilert, Robert Gernhard, Eckhard Henscheid, Peter Knorr, Chlodwig Poth, Hans Traxler und F.K. Waechter.
Was den speziellen Humor der Neuen Frankfurter Schule anging, so war er „selten gutartig, groß, manchmal großartig, immer bedingungslos intelligent, vor allem dann, wenn er dumm zu sein scheint, niemals jedoch ist er golden, er ist nicht gefällig, nicht feige, nicht eindimensional, dafür hat er zwei Arme, einen dicken Bauch und zwei lange Beine, die sollen heißen Satire und Nonsens“. (O.M. Schmitt, „Die schärfsten Kritiker der der Elche“)
Eckhard Henscheid gehört neben Robert Gernhardt, Chlodwig Poth, F. W. Bernstein und anderen zur Neuen Frankfurter Schule und zu den Gründungsmitgliedern der satirischen Zeitschrift »Titanic«. Er arbeitete als Journalist und Redakteur und heute als freier Schriftsteller. Sein literarisches Werk umfasst Romane, Erzählungen, Satiren, Essays, Glossen usw. und darf in seiner Mischung aus Romantik, Polemik, Ironie und allereigenster Stilistik als einzigartig gelten.
Gustav Seibt studierte Geschichte und Literaturwissenschaft. Promotion bei Arno Borst. Er war Feuilletonredakteur der FAZ, arbeitete für die ZEIT und als Kultur-Redakteur der Berliner Zeitung und schreibt seit 2001 für die SZ. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine wissenschaftliche Prosa .
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