Martin Mosebach
im Gespräch mit
Claus-Jürgen Göpfert:
"Als Flaneur und Bohemien
im Frankfurter Westend"
Mittwoch, 8.Mai, 20.30 Uhr, YPSILON BUCHLADEN & CAFE,
Eintritt 10 €(Vorverkauf bis 7.5.19. 8 €)
Im Gespräch zwischen Autor Martin Mosebach und Stadthistoriker Christian Setzepfandt („101 Unorte in Frankfurt“), der selbst seine Kindheit und Jugend dort verlebte, soll die Atmosphäre der 50er und frühen 60er Jahre im Westend erweckt werden. Wir freuen uns auf diesen Dialog zweier geborener Erzähler.
Eduard Has sieht sich als Glückskind: Der Krieg hat seine Heimatstadt Frankfurt zwar gründlich zerstört, aber das eröffnet der eigenen Immobilienfirma ungeahnte Chancen. Seinen Erfolg adelt er mit einer stattlichen Sammlung des eben noch verfemten Expressionismus, neben die kühl-elegante Ehefrau tritt eine sinnliche Geliebte, die Tochter Lilly betet er an. Warum nur kann das Leben nicht ewig so weitergehen?
"Westend" spielt in dem in der Gründerzeit erbauten Frankfurter Stadtteil, der zwischen Palmengarten und der Alten Oper liegt. Im Geist der großen europäischen Gesellschafts-romane ist sein eigentlicher Gegenstand die Stadt mit ihren Bürgern aller Schichten. Durch die reiche Farbigkeit seiner Erzählung lässt Martin Mosebach im Schicksal der Figuren eine ganze Epoche deutscher Nachkriegsgeschichte lebendig werden: Spekulanten und Kunsthändler, Müllsammler, Haus-meister und Putzfrauen, die letzten Vertreter Altfrankfurter Bürgerlichkeit und ein jugendliches Liebespaar, das an den Sünden der Väter trägt und sie zu überwinden lernt. Ein fabelhaftes Epos über die Verwandlung einer städtischen Gesellschaft in den Aufbaujahren der Bundesrepublik – und ein Hauptwerk Martin Mosebachs, das, vor beinahe dreißig Jahren weitgehend unbeachtet erschienen, jetzt neu zu entdecken ist.
Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, war zunächst Jurist, dann wandte er sich dem Schreiben zu. Seit 1983 entstanden elf Romane, dazu Erzählungen, Gedichte,
Libretti und Essays.