Donnerstag, 19.4. 2012, 20:30 Uhr

 

„Kein Feuer, das nicht brennt“
Rayk Wieland las aus seinem neuen Roman

 

W., der Held aus Rayk Wielands hoch gelobtem Debüt »Ich schlage
vor, dass wir uns küssen«, ist jetzt etwa vierzig Jahre alt und
Reisereporter. Ungewöhnlich ist nur, dass er nicht reist. Seit 1989 hat
er, der im Osten Berlins lebt, kein einziges Mal die Grenzen der
ehemaligen DDR überschritten. Die Reisefreiheit, so lautet W.s Credo,
ist immer die Reisefreiheit der anderen. Seine Reportagen, die in der
renommierten International Geographic Revue erscheinen, sind
allesamt erfunden, aber sie kommen beim Publikum außerordentlich gut
an. Als jedoch ein Text über Nordkorea von der diplomatischen
Vertretung des Landes beanstandet wird, fliegt er auf und aus der
Redaktion.
Der Skandal lässt W.s Leben in Turbulenzen geraten. Er ergraut von einem Tag auf den anderen
und beantragt Asyl in der nordkoreanischen Botschaft. Leider hat er nicht die geringste Ahnung,
wie es weitergehen soll. Widerwillig tritt er die erste Reise seines Lebens an. Sie führt ihn an die
Große Chinesische Mauer und zu Feuern, die nicht brennen . Rayk Wielands zweiter Roman ist
komisch, aber nicht unernst. Mit großer Leichtigkeit und Selbstironie behandelt er zwei
elementare Lebensfragen der Moderne: Was suchen wir in der Ferne? Und was haben wir davon?

 

Autorenporträt:
Rayk Wieland, geb. 1965, studierte Philosophie und ist gelernter Reisereporter. Mehrtägige Reisen nach Jerusalem, Rom und Moskau. Mitherausgeber des dreibändigen Standardwerks »Öde Orte«. Zuletzt erschien von ihm »Ich schlage vor, dass wir uns küssen«.

Er lebt in Hamburg.

Rayk Wieland Rayk Wieland im Ypsilon
Rayk Wieland Rayk Wieland im Ypsilon