Anthony Horowitz: Das Geheimnis des weißen Bandes
Aus dem Englischen von Lutz-W. Wolf.
Insel Verlag, Berlin 2011, 360 S., geb., 19,90 €.
Seit seiner Jugend ist der erfolgreiche, englische Schriftsteller Daniel Horowitz, Sherlock Holmes Fan.. Beim Jahresdinner der Londoner Sherlock Holmes Society gab er bekannt, die
Nachlassverwalter Arthur Cannon Doyles hätten bei ihm einen neuen Holmes-Roman bestellt. Und nun hat er in alter Arthur Conan Doyle Manier einen neuen Roman um den genialsten Detektiv aller Zeiten
geschrieben..
Sherlock Holmes treuer Begleiter Doktor Watson ist in die Jahre gekommen und sein Freund, Meisterdetektiv Holmes, bereits seit einem Jahr verstorben. Erst jetzt im hohen Alter sieht
sich Watson in der Lage über einen Fall zu berichten, über den Holmes selbst lange Jahre schwieg, denn zu schockierend und zu weitrechend war die damalige Verschwörung.
„Ich hätte längst die Tür von Baker Street 221b öffnen und den Raum betreten sollen, in dem so viele Abenteuer begonnen haben. Ich sehe alles vor mir, das Glühen der Lampe hinter den Scheiben
und die siebzehn Stufen, die mich von der Straße zur Tür führten. Wie weit weg sie mir heute erscheinen! Wie lange ist es her, dass ich zuletzt dort war! Ja. Da steht er , die Pfeife in der Hand. Er
dreht sich zur mir um. Er lächelt.“
Die Geschichte beginnt an einem kalten Novembertag im Jahr 1890. Es ist so kalt, dass sogar die Gaslaternen wie gefroren erscheinen und die Menschen wie Geister, dick vermummt und mit gesenkten
Köpfen über Londons Straßen schleichen. Watson ist froh im warmen und unaufgeräumten Zimmer seines Freundes Holmes zu sitzen. Es riecht nach Pfeifentabak und im Kamin flackert ein Feuer als es an der
Haustür klingelt, und die Haushälterin Mrs. Hudson einen in korrekter Abendrobe gekleideten Herrn hereinführt. Der Herr hält einen Spazierstock aus Rosenholz mit silbernem Knauf in der einen
und in der anderen Hand ein Paar weiße Handschuhe. Sein Haar ist erstaunlich lang und aus der hohen Stirn zurückgekämmt. Sein Gesicht ist etwas zu lang geraten und von außerordentlicher Blässe und
Unbehagen gezeichnet. Sein Name, Carstairs, passionierter Kunstsammler und –händler. Er gibt vor von einem einem undurchsichten Mann verfolgt zu werden, den er als einzigen Überlebenden einer
bostoner Verbrecherbande überführt hatte.
Ist der Mann Carstairs über den Atlantik gefolgt, um sich zu rächen? Als Holmes und Watson den Spuren des Gangsters folgen, stoßen sie auf eine Verschwörung, die sie in Konflikt mit hochstehenden
Persönlichkeiten bringen und den berühmten Detektiv, verdächtigt des Mordes an einem Mädchen, ins Gefängnis, wo er um sein Leben bangen muss. Durch einen genialen Trick, gelingt es dem
Meisterdetektiv jedoch in letzter Minute zu fliehen.
Der Mord an einem seiner „Baker Street Irregulars“ – eine Gruppe von Straßenjungs, die Holmes bei seinen Ermittlungen zur Hand gehen - führt ihn schließlich auf die Spur des „House of Silk“, befindet
sich doch am Armgelenk des ermordeten Jungen ein weißes Seidenband.
Holmes fandet gleichzeitig nach mehreren Tätern und führt uns durchs untere und obere London,“ in Opiumhöhlen und Kinderheime, zu gewaltätigen Schlossherren und Hehlern in üble Pinten und
Gerichtsgebäude“, dabei leitet ihn sein scharfer Verstand, die Gabe Gedanken zu lesen, Berufe physiognomisch zu erraten und aus der kleinsten Äußerung haarscharfe Erkenntnisse zu ziehen, untrüglich
auf die Spur des Verbrechens.
Ein Pageturner, spannend bis zur letzten Seite!
Empfohlen von Monika Rieth
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