Thomas Böhm (Hrsg.)

Die Wunderkammer des Lesens


Anthologie, Verlag Das Kulturelle Gedächtnis 2023,
320 Seiten, 28,--Euro

 

 

Eine Hommage an das Lesen

In Weiß, leuchtend Gelb und Lila tritt dieses besondere Buch in Erscheinung. Ein Streifzug durch die Welt des Lesens, wie gemacht für alle „Papiermenschen“. Eine Ansammlung – ja, wahrhaft eine echte Schatzkammer, ein Fundus an Anekdoten, guten Ratschlägen, Exkursionen in die Geschichte – oder auch in die Bücherregale und Köpfe so mancher Buchliebhaber*innen. Ein Buch zum Vergnügen, zum Verweilen, zum Nicht-mehr-aus-der-Hand-legen, zum Kurz-mal-Schauen. Hier treffen sich eine Checkliste zum Gründen eines Lesekreises; eine historische Warnung vor der Lesesucht; eine Kategorisierung des Unlesbaren; das Verzeichnis der Bibliothek der ISS; und ein Brettspiel zur Erweiterung der eigenen Leseerfahrungen zwischen den Buchdeckeln. In diesem Buch stößt man auf so manche überraschende Skurrilitäten, die zum Staunen bringen. Texte, die zum Teil unterschiedlicher nicht sein könnten – sie verbindet jedoch die Liebe zur Schrift und zur Sprache. Dieses Buch macht Freude beim Lesen und weckt die Neugierde auf mehr. Es liefert Denkanstöße und lädt dazu ein, die unterschiedlichsten Perspektiven einzunehmen, denn die Urheber*innen der zusammengetragenen Beiträge stammen aus unterschiedlichen Epochen, Regionen und Schichten. Mit großer Faszination – aber auch oft mit einer gehörigen Portion Humor taucht man ein in eine schier unendliche Welt des Papiers. Und so kommt auch dieses Buch sehr bibliophil daher: mit ungewöhnlicher Illustration in Gelb und Lila, verspielter Typografie und einem leuchtend grünen Lesebändchen.

Empfohlen von Saskia Jürgens

 

Tobias Picard

Frankfurt am Main

in frühen Farbdias 1936 bis 1943

 

Sutton-Verlag 2011, 122 Seiten, gebunden, 22,95 €

 

 

Ein kleine, aber ungemein interessante Ausstellung gab im Institut für Stadtgeschichte (Karmeliterkloster) die Gelegenheit, einen Blick auf Frankfurt in den Jahren vor der Zerstörung großer Teile der Innenstadt zu werfen. Das Bild, das sich vom Dom aus bietet, ermöglicht eine Vorstellung davon, wie sehr sich das Frankfurt vor und nach der Bombardierung unterscheiden. Aber auch viele andere Aspekte machen die Fotografien, die durch die verblassten Farben stets leicht verfremdet wirken, zu bemerkenswerten Dokumenten. Der scheinbar unberührte Alltag mitten im Krieg, die beginnende Moderne (Neues Frankfurt), kulturgeschichtliche Aspekte und vieles mehr - man fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Aber auch nicht ganz so weit, wie z.Z. bei alten Schwarzweiß-Fotos. Denn durch das moderne Medium, das hier neu zum Tragen kommt, mit ähnlich verblassten Tönen wie im 20 Jahre alten Fotoalbum, ist manches Bild auch recht nah. Nah und fern gleichzeitig. Die Fotos werden ergänzt durch eine Vielzahl von Texten, die wichtige Hintergrund-informationen liefern.

Die Ausstellung ist ging leider nur bis zum 28.8.2011 .

Der schön gestaltete Bildband mit 121 Abbildungen ist im Sutton-Verlag erschienen und weiterhin lieferbar.

Empfohlen von Norbert Weidl

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