Ausstellung | Lesung | Film
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BRASILIANISCHE BAUERN
Es liest Renate Harting-Schuler
Dieser Abend ist Peter Overbeck gewidmet: Geboren 1927, studierte er nach russischer Kriegsgefangenschaft Malerei und wanderte 1951 nach Brasilien aus, wo er als Kameramann und Regisseur von Werbe –/ Dokumentar- und Spielfilmen arbeitete. 1971 übersiedelte er nach Chile und schloss sich dem MIR, der Bewegung der Revolutionären Linken, an. Nach einem Leben im Untergrund flüchtete er 1974 nach Deutschland, um 1977 erneut nach Brasilien zu gehen. Seit 1994 lebt er mit seiner Frau Ruth in einem Kibbuz in Israel.
Elf seiner in Mischtechnik entstandenen Bilder von brasilianischen Bauern und Zuckerrohrschneidern zeigen wir in unserem Café.
Renate Harting-Schuler wird sein Leben vorstellen und aus seinen bei edition nautilus erschienen Texten lesen. Außderdem zeigen wir einige Sequenzen seiner Dokumentarfilme.
Zu diesen Bildern:
Beim Drehen von Dokumentarfilmen entstehen Kontakte zu Menschen die man normalerweise nie kennen gelernt hätte. Wir drehten eine ganze Reihe von Filmen mit brasilianischen Bauern. Gesichtszüge prägten sich mir ein, die mir unvergesslich blieben. Wie in schwer entzifferbaren Schriftzeichen aufgezeichnet, aber dennoch unverkennbar, stand ihnen die Erfahrung ihres Existenzkampfes im Gesicht geschrieben. Auch ihre ausgeprägte Individualität. Jeder ertrug sein Schicksal auf seine ganz ihm eigene Weise.
Nachdem für mich das Filmen zu Ende war, habe ich wieder angefangen zu malen. Ursprünglich wollte ich ja Maler werden wie meine Mutter es war. Dann habe ich mein Leben lang als Kameramann gearbeitet. Das ist eine andere Art sich in Bildern auszudrücken. Beim Filmen wie beim Malen kommt es zu Kontakten mit anderen Menschen, anderen Dingen. Ein Austausch findet statt, der einen bereichert. Das Resultat einer Begegnung kann ein Bild sein. Vielleicht ist das Bilder machen nichts Anderes, als der Ausdruck des leidenschaftlichen Wunsches der Beschränktheit seines Ego zu entrinnen und Anderen näher zu kommen?
Peter Overbeck
ÜBER DIE TECHNIK :
Ich fing damit an mit Temperafarben auf Papier Gesichter brasilianischer Bauern zu malen. Es entstanden eine Art von Porträts dieser Menschen, so, wie ich sie in Erinnerung hatte. Dabei sah ich mir manchmal Filme an, die wir in Brasilien gedreht hatten. Das Resultat war für mich jedoch nicht befriedigend. Es schien mir Alles zu realistisch, fast naturalistisch. Ich suchte nach mehr Ausdruck. Eingedenk der von Bert Brecht für eine wahre Darstellung für nötig gehaltenen „ Entfremdung" des Gegenstandes, einer gewissen Distanzierung vom Augenscheinlichen und angesichts der Tatsache, dass sich die Realität nicht darstellen lässt, dass man von ihr nur Bilder machen kann
Und dass Bilder nur durch ihre Form etwas von ihrem Inhalt vermitteln können, habe ich versucht der Form der Porträts
sichtbarer werden zu lassen. – Kurz gesagt: iCh habe die Bilder fotografiert, sie im Computer auf Schwarz- Weiß
reduziert, den Kontrast verstärkt, etwas Textur dazu gegeben. Dann habe ich sie groß ausdrucken lassen
und auf dieser Vorlage mit Acrylicfarben weiter gemalt.
CURRICULUM VITAE
Peter Overbeck
Geboren am 11.03.1927 in Duisburg
Studien Karl Friedrich Gymnasium Mannheim
Freie Akademie Mannheim
Werkschule Köln
1956-62 Artdirector der
Langspielfilme
„MULHERES E MILHOES„ und
„FRONTEIRAS DO INFERNO„ in Brasilien
1962-67 Kameramann und Artdirector
bei JOTA FILMES
Hersteller von Werbe – und Industriefilmen
1967-71 Kameramann folgender
Langspielfilme in Brasilien:
MEU NOME É TONHO
O BANDIDO DA LUZ VERMELHA
A MULHER DE TODOS
O PALACIO DOS ANJOS
O LONGO CAMINHO DA MORTE
HAMLET und andere
Regie und Kameramann von: ESTUDANTES
über die Studentenrevolte von 1966
1971-76 Kameramann und/oder Regie
folgender Dokumentarfilme:
OYE CABRITO - Chile
LIBERTAD DE PRENSA - Chile
AVENUES OF AMERICA - USA-Chile
INDEPENDENCE OR DEATH - IKOR TV Holland
KUNST UND WIRKLICHKEIT – Deutschland
1977-93 Wieder in Brasilien
Kameramann und in einigen Fällen Regie zahlreicher Werbefilme und von Industriefilmen für die Firmen: FORD, VOLKSWAGEN, MERCEDES, SHARP, EMBRAER, ULTRAFERTIL, POLOQUIMICO DA BAHIA, die Banken
BAMERINDUS und BRADESCO, Dokumentation des Baus des Stauwerks ITAIPÚ.
Regie und Kamera von Dokumentarfilmen sozialen Inhalts
1983
OS NOSSOS BRAVOS
Geschichte der Arbeiterorganisation in Brasilien
1984
A CLASSE QUE SOBRA
Leben und Kampf der Zuckerrohrschneider
1986
NA TERRA DEVASTADA
Leben und Tod des Pater Josimo Tavares
1996
UM POVO QUE QUER VIVER
Selbstorganisation von Obdachlosen in Sao Paulo
1997
SOLANGE E SEUS FILHOS
Solange sammelt mit ihren Kindern Altpapier in den
Straßen Sao Paulos
2001
BABAZÚ LIVRE
Babazúsammlerinnen im Staat Maranhao
Lehrtätigkeit
1969 Kameratechnik bei der FUNDACAO ALVARES PENTEADO in Sao Paulo
1972-73 Kameratechnik und Fotografie beim Film an derUNIVERSIDAD de VALPARAISO und an der UNIVERSIDAD TECNICA DE CHILE
1975-77 Dozent für Kameratechnik
an der
DEUTSCHEN FILM UND FERNSEHAKADEMIE BERLIN
1980-83 Kamera – und Beleuchtungstechnik an derESCOLA DE COMUNICACAO E ARTES an der Universität Sao Paulo
Preise
1962 PREMIO CIDADE DE SAO PAULO - bester Artdirektor
1963 PREMIO „ SACÍ - bester Artdirector
1968 PREMIO ESTADO DE SAO PAULO - bester Kameramann
1969 PREMIO ESTADO DE SAO PAULO - bester Kameramann
1969 PREMIO INSTITUTO NACIONAL DE CINEMA bester Kameramann
1985
SILBERNE TAUBE „ beim Leipziger Filmfestival für
A CLASSE QUE SOBRA
1988
PREIS DER ORGANISATION DER INTERNATIONALEN
JOURNALISTEN beim Leipziger Filmfestival für
IM VERWUSTETEN LAND
1989
DER BESTE FILM beim Filmfestival des Staates Maranhao
Publikationen
2005 Veröffentlichung des Buchs „GOTT IST BRASILIANER„ bei EDITION NAUTILUS, Hamburg
2008 Veröffentlichung des Buchs „SANTIAGO, 11. SEPTEMBER„ bei EDITION NAUTILUS, Hamburg
2012 Veröffentlichung des Buchs „BEDROHTES AMAZONIEN„ bei EDITION NAUTILUS, Hamburg
Peter Overbeck
Kibutz Megiddo, doar na hevel Megiddo, 19230 ISRAEL
Email: peter overbeck @ hotmail.com
CURRICULUM VITAE
Peter Overbeck
Geboren am 11.03.1927 in Duisburg
Studien Karl Friedrich Gymnasium Mannheim
Freie Akademie Mannheim
Werkschule Köln
1956-62 Artdirector der
Langspielfilme
„MULHERES E MILHOES„ und
„FRONTEIRAS DO INFERNO„ in Brasilien
1962-67 Kameramann und Artdirector
bei JOTA FILMES
Hersteller von Werbe – und Industriefilmen
1967-71 Kameramann folgender
Langspielfilme in Brasilien:
MEU NOME É TONHO
O BANDIDO DA LUZ VERMELHA
A MULHER DE TODOS
O PALACIO DOS ANJOS
O LONGO CAMINHO DA MORTE
HAMLET und andere
Regie und Kameramann von: ESTUDANTES
über die Studentenrevolte von 1966
1971-76 Kameramann und/oder Regie
folgender Dokumentarfilme:
OYE CABRITO - Chile
LIBERTAD DE PRENSA - Chile
AVENUES OF AMERICA - USA-Chile
INDEPENDENCE OR DEATH - IKOR TV Holland
KUNST UND WIRKLICHKEIT – Deutschland
1977-93 Wieder in Brasilien
Kameramann und in einigen Fällen Regie zahlreicher Werbefilme und von Industriefilmen für die Firmen: FORD, VOLKSWAGEN, MERCEDES, SHARP, EMBRAER, ULTRAFERTIL, POLOQUIMICO DA BAHIA, die Banken
BAMERINDUS und BRADESCO, Dokumentation des Baus des Stauwerks ITAIPÚ.
Regie und Kamera von Dokumentarfilmen sozialen Inhalts
1983
OS NOSSOS BRAVOS
Geschichte der Arbeiterorganisation in Brasilien
1984
A CLASSE QUE SOBRA
Leben und Kampf der Zuckerrohrschneider
1986
NA TERRA DEVASTADA
Leben und Tod des Pater Josimo Tavares
1996
UM POVO QUE QUER VIVER
Selbstorganisation von Obdachlosen in Sao Paulo
1997
SOLANGE E SEUS FILHOS
Solange sammelt mit ihren Kindern Altpapier in den
Straßen Sao Paulos
2001
BABAZÚ LIVRE
Babazúsammlerinnen im Staat Maranhao
Lehrtätigkeit
1969 Kameratechnik bei der FUNDACAO ALVARES PENTEADO in Sao Paulo
1972-73 Kameratechnik und Fotografie beim Film an derUNIVERSIDAD de VALPARAISO und an der UNIVERSIDAD TECNICA DE CHILE
1975-77 Dozent für Kameratechnik
an der
DEUTSCHEN FILM UND FERNSEHAKADEMIE BERLIN
1980-83 Kamera – und Beleuchtungstechnik an derESCOLA DE COMUNICACAO E ARTES an der Universität Sao Paulo
Preise
1962 PREMIO CIDADE DE SAO PAULO - bester Artdirektor
1963 PREMIO „ SACÍ - bester Artdirector
1968 PREMIO ESTADO DE SAO PAULO - bester Kameramann
1969 PREMIO ESTADO DE SAO PAULO - bester Kameramann
1969 PREMIO INSTITUTO NACIONAL DE CINEMA bester Kameramann
1985
SILBERNE TAUBE „ beim Leipziger Filmfestival für
A CLASSE QUE SOBRA
1988
PREIS DER ORGANISATION DER INTERNATIONALEN
JOURNALISTEN beim Leipziger Filmfestival für
IM VERWUSTETEN LAND
1989
DER BESTE FILM beim Filmfestival des Staates Maranhao
Publikationen
2005 Veröffentlichung des Buchs „GOTT IST BRASILIANER„ bei EDITION NAUTILUS, Hamburg
2008 Veröffentlichung des Buchs „SANTIAGO, 11. SEPTEMBER„ bei EDITION NAUTILUS, Hamburg
2012 Veröffentlichung des Buchs „BEDROHTES AMAZONIEN„ bei EDITION NAUTILUS, Hamburg
Peter Overbeck
Kibutz Megiddo, doar na hevel Megiddo, 19230 ISRAEL