Im Islam gilt die Hand von Mohammeds Tochter als symbolischer Schutz vor Unglück und als Hilfe gegen den "bösen Blick". Sieh mich an, schau Dich um. Der Abdruck einer Hand auf der Lehmwand, oder an einer Holztür. Die Hand als Amulett. Die Hand als Schmuck zwischen Ringen, Armreifen und Ketten in Ali Babas Tresor im dunklen Hinterzimmer eines Teppichladens. Monsieur, auf einen

Tee, nichts kaufen, plaisir des yeux, der erste Kunde bringt Glück, Monsieur, kommen Sie..... Bevor ich (mir) ein Bild machen kann, muss ich den Redeschwall überwinden, diese gebetsartigen Wiederholungen unterbrechen. Die Finger erinnern an die fünf Säulen der Religion. Können wir die Pflichten eines gläubigen Muslim zusammen aufzählen? Der Verkäufer versucht sich zu erinnern. Ich beginne mit dem Daumen: bete fünfmal am Tag – jawohl, fünfmal. Zweitens: reise nach Mekka, wenn Du kannst – stimmt, einmal im Leben. Zum Dritten: faste im Ramadan – genau. Viertens: gib Almosen an die Armen -- ja natürlich, zakat, und fünftens? – Zögern – fünftens, fünftens? – Fünftens: sei nett zu den Touristen!  (Tagebuchnotiz) 

Dick Wenzel

Geboren 1949, verschiedene graphische Berufe. Dazwischen ausgedehnte Reisen (Südeuropa, Levante, Südostasien, Lateinamerika), meist ohne Kamera. Er fotografiert schwarzweiß seit 1996.